Dienstag, 26. Juli 2005:
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, fuhren wir weiter Richtung Norden. Unser nächstes Ziel war der Hadrianswall. Jene sagenumwobene Grenze, die das römische Reich vor den wilden Stämmen der Highlands schützte. Leider war vom Mythos nicht viel übrig. Ein paar Ruinen sollten von römischen Kasernen und Tempelanlagen erzählen. Mir fehlte dafür ein wenig die Fantasie. Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, das es windig war und es dort viele Schafe gab.
Hier noch eine kurze Anekdote zum Thema Wind am Hadrianswall: einer meiner Arbeitskollegen hatte mal eine Fahrradtour entlang des Walls gemacht. Seine Freundin hatte irgendwann das Fahrrad in die Böschung geschmissen – es war pausenlos windig und ungeschützt! Mit dem Auto muss ich sagen, fand ich es jetzt nicht so schlimm
Der nächste Halt waren die Scotish Borders. Wir konnten noch schnell ein paar Bilder während des Sonnenuntergangs schießen. Der Rest der Strecke zog sich. Madeleine schlief und ließ mich allein mit der Dunkelheit. Es gab unterwegs nicht viele Orte und selten Bäume oder dergleichen, die mal das Scheinwerferlicht reflektierten. Dazu kommt, das ich die ganze Zeit auf der ‘falschen’ Seite gefahren bin. Es war alles äußerst surreal. Mit der Zeit wurde ich auch müde. Irgendwann habe ich mitbekommen, dass die Entfernungsangaben in unserem Straßenatlas auf der Großbritannienseite nicht in Kilometern, sondern in Meilen waren und dass es noch etwas dauern wird.
Wir kamen mitten in der Nacht in Inverness an. Hier war absolut tote Hose. Es gab nicht eine Unterkunft die uns öffnete. Das Resultat war, dass wir noch ein paar Runden durch die Stadt drehten, und schließlich ausserhalb der Ortschaft auf einem Parkplatz vor der Touristeninformation im Auto schliefen. Am nächsten Morgen kannten wir die Stadt dafür schon in und auswendig.