USA

Wir haben uns bei der Planung unserer Elternzeit fest vorgenommen, einen Teil dieser Zeit gemeinsam zu verbringen. Das soll ja ganz toll fürs Kind sein und natürlich hatten wir von Anfang an auch schon die Idee, diese als ausgedehnten Urlaub zusammen zu verbringen.

Ursprünglich wollten wir nach Thailand. Eigentlich wollte ich überhaupt nicht aus Europa raus. Ich hätte mich auch über eine ausgedehnte Reise über unseren Kontinent gefreut. Eine der wenigen Vorgaben von Madeleine war allerdings die Möglichkeit, zwischendurch irgendwo mal Badeurlaub zu machen. Selbst im äußersten Süden Europas ist es zu dieser Jahreszeit leider immer noch zu frisch, und in Nordafrika bzw. im vorderen Orient finde ich es im Moment in zweierlei Hinsicht einfach zu heiß.

Wichtig war uns natürlich auch, dass wir in unserem ersten Urlaub zu dritt an einen Ort fahren, der zumindest was das Gesundheitssystem angeht europäischen Maßstäben entspricht.

Mit diesen Hauptkriterien im Gepäck machte ich mich auf, die weiten unserer Welt im Googleversum zu erkunden, um ein passendes Ziel für uns zu finden. Ich hielt mit dem Finger oder besser mit dem Mauszeiger an vielen schönen Orten, die wir noch nie bereist hatten. Übrig blieben aber nur Thailand und die USA.

Die USA war bisher noch nie erklärtes Reiseziel. Zu europäisch, zu verklemmt und daher grundsätzlich unsympathisch. Also Thailand! Es wirkt exotisch, lockt mit den schönsten Stränden, altertümlichen Tempelanlagen, wilden Tieren und einem bunten Nachtleben. In den nächsten Wochen wurden wir zu Thailandexperten. Ich recherchierte und las viel. Dabei hatte ich schon immer so ein komisches Gefühl was das Wetter betraf. Im März und April herrscht in Thailand Hochsommer, und damit meistens Temperaturen um die 40 Grad. Im Mai wechselt der Sommer mit der Regenzeit. Die wenigen Bekannten, die dazu eine Aussage treffen konnten, sagten uns alle “halb so schlimm”. Allerdings las ich im Internet auch viele andere Berichte, welche die hohen Temperaturen durchaus als Problem bzw. Aktionsbremse für Mitteleuropäer darstellten. Ich mag zwar Sonne, aber eigentlich nur weil es immer so schön hell wird. Hitze ist absolut nicht meine Stärke. Und so stellte ich ab diesem Moment tagtäglich die Vor- und Nachteile gegenüber.

Zwei Ereignisse sorgten schließlich dafür, dass Thailand als Reiseziel kippte. 1.) Wir trafen ein befreundetes Pärchen, die gerade aus einem USA Urlaub zurückkamen und davon schwärmten wie toll es war. Dabei blieben wohl vor allem die Berichte über die amerikanische Esskultur als durchweg positiv in meiner Erinnerung hängen. Ich glaube, ich hatte Hunger. 2.) Wenn man die USA und Thailand gegenüberstellt gab es was die Temperatur und die Flexibilität angeht ein weiteres dickes Plus:

  • Die USA sind ein sehr großes Land. Wenn es uns zu heiß wird, fahren wir einfach nach Norden. In Thailand funktioniert das nur mit entsprechenden (Malaria)impfungen, die wir aber Richard nicht antun wollten.
  • Die USA sind ein sehr großes Land (ich weiß icon smile USA ). Wenn es uns dort wo wir sind nicht gefällt oder das Wetter schlecht ist, fahren wir einfach weiter. Auch das ist in Thailand nur bedingt möglich. Zum einen benötigt man für die Einreise in Nachbarländer u.U. Dokumente, die schon in Deutschland beantragt müssen. Zum anderen entsprechen die hygienischen und medizinischen Standards in den Nachbarländern nicht immer dem, was wir uns für Richard vorgestellt haben.

Damit war die Entscheidung getroffen: Wir verbringen unseren Elternzeiturlaub in den Staaten.
Amerika, wir kommen!

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