USA 2013, Tag 47 – ??????

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chinese cuisine

Samstag, 4. Mai:

Der ein oder andere mag jetzt denken, das klingt ja nun sogar nicht amerikanisch. Richtig! Es ist wirklich lustig, was man hier so für Leute trifft, aber dazu später mehr.


Nach einer wunderschönen Nacht mit Sternen, Sternschnuppen und Zikaden folgt ein geruhsamer Morgen. Eier und Speck sind alle. Wir arbeiten uns langsam zu den gesunden Sachen in unserem Kühlschrank vor. Keine Ahnung warum genau, aber es ist schön hier. Der Campground ist, spätestens seit dem der Pool offen ist, einer der Besten die wir besucht haben.

Bevor wir unsere letzte Etappe antreten, wollen wir uns noch die Goldmine anschauen. Leider erfahren wir im Büro, dass sie letzten Winter eingestürzt und seitdem nicht mehr zu besichtigen ist. Da wir das nur so grob verstanden haben, wollen wir natürlich sicherheitshalber nochmal nachschauen. Abenteuerausrüstung gepackt und los geht’s! Wir müssen eigentlich nur eine halbe Meile durchs Unterholz, aber dabei nehmen wir haufenweise Spinnweben mot. Ich komme mir vor wie Indiana Jones. Madeleine meint, ich soll mir einfach vorstellen, dass das Zuckerwatte ist.

Wir scheinen die Frauen bei der Rezeption richtig verstanden zuhaben. Hinter der nächsten Biege sehen wir den verbarrikadierten Mineneingang. Ein Blick hinter das Gitter bestätigt, das hier alles zusammengebrochen ist. Schade, oder vielleicht auch besser so.

Auf dem Boden vorm Eingang strahlt uns ein Glitzerstein an. Wir nehmen ihn mit, und packen ihn zum Rest unseres geschürften “Goldschatzes“. Richard ist schon total hinüber, und lässt sich durch nichts mehr aus dem Traumland holen. Die perfekte Möglichkeit aufzubrechen.

Zeit wird es auch. Obwohl wir soviel erleben (und auch sicher noch ne Weile so weiter machen könnten), freuen wir uns langsam wirklich auf zu Hause. Familie und Freunde, Grillen, ein Bier an der Elbe, Musizieren, Katzen streicheln – das alles vermissen wir. Aber ich glaube, die letzten Tage werden uns nicht viel Zeit zum Träumen lassen.

Unser nächstes und letztes Ziel heißt San Francisco. Heute werden wir hoffentlich einen Campingplatz anlaufen, morgen dort das Auto auf Vordermann bringen und Montag früh das WoMo abgeben. Danach noch 2 Tage San Francisco, und dann heißt es Goodbye America! Aber soweit sind, wir ja noch nicht.

Als Richard das nächste mal wach wird, befinden wir uns in Dublin! Nachdem wir in diesem Urlaub schon an Bagdad vorbei durch St. Petersburg und Inverness fuhren, sind nun auch die Iren dran. icon smile USA 2013, Tag 47   ??????

Eigentlich wollten wir nur ein Steak kaufen, aber hier – inmitten dieser irisch/amerikanischen Hauptstadtattrappe – wird uns heute tatsächlich noch eine kulinarische Überraschung geboten. Statt wie üblich den Walmart aufzusuchen begaben wir uns in den daneben ansässigen Ranch Market. Da wir ein Steak wollten, klang das nach der besseren Wahl. Im Markt stieg uns ein seltsamer Geruch von totem Fisch entgegen. Wir wollten schon wieder umdrehen, als wir bemerkten, dass hier fast ausschließlich Asiaten unterwegs waren. Das weckte unsere Neugierde und wir schauten uns noch etwas um.
Tatsache! Der Ranch Market war ein großer Asiamarkt, in dem es neben dem eigentlichen Großhandel gleich noch  Frisör, Buchladen, Optiker u.v.m. von Asiaten für Asiaten gab. Wer hätte das gedacht. Am Ende des Gebäudes gab es dann auch noch ein asiatisches Schnellrestaurant. Nach bald zweimonatiger Abstinenz kam ich da nicht dran vorbei. Mal sehen, wie sich dieser Laden gegenüber dem Dresdner Hot Wok oder Dschinghis Khan so schlägt…

Wir packen uns für ein paar Dollar von allem was auf den Teller. Dieses Mahl verdient wirklich das Prädikat exotisch. Bis auf zwei Gemüsesorten und die Garnelen wissen wir nicht, was wir da vor uns haben. Einige Gerichte erkennt man an Konsistenz, Farbe und Geschmack. Ich glaube aber, dass ich nicht in jedem Fall wissen will, was wir da gerade gegessen haben. Auf jeden Fall schmeckt es sehr gut, und durch die vielen Gewürze auch angenehm anders. Kein Vergleich zu Dresdner Restaurants. Richard lässt sich von keinem der ungewöhnlichen Leckerbissen abschrecken, und verputzt alles, was er vor die Nase gesetzt bekommt. Von wem er das wohl hat? icon smile USA 2013, Tag 47   ??????

Als wir den RV-Park in der Nähe von San Francisco erreichen, finden wir einen wirklich häßlichen Parplatz direkt an der Autobahn vor. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Vor allem bei dem Preis. Aber man nimmt was man kriegt, und WoMo Parkplätze sind scheinbar in der Bay Area ebenso wie in Los Angeles rar gesät. Für den einen Tag wird’s schon gehen…

Als wir im Handzettel lesen, dass es einen Hot Tub – einen Whirlpool – gibt, ist es schon gar nicht mehr so schlimm hier. icon smile USA 2013, Tag 47   ?????? Wir packen unsere Badesachen und machen uns bei Sturm und dunklen Wolken auf den Weg zum Freiluftpool. Eigentlich ist es ja nicht das beste Badewetter, aber wir sind trotzdem nicht allein. Aidan und Isabella, zwei Kiddies vom RV Park, leisten uns Gesellschaft. Einen Moment später kommt auch Papa John mitsamt Hund vorbei, um nach seinen Kiddies zu sehen. Heute war wohl in der Nähe ein Fussballspiel, an dem auch sein Sohn teilgenommen hat. Und so kommen wir mal wieder über des Deutschen liebstes Thema ins Gespräch.
Fussball ist hier scheinbar echt angesagt, leider sind unsere Kenntnisse diesbezüglich sehr begrenzt.

Dafür sind Madeleines Sprachkenntnisse ausgezeichnet. Als John (auf deutsch) von seiner Armeezeit in Deutschland und dem damit verbundenen Studium der russischen Sprache erzählt, sprudeln schon die ersten Wörter russisch aus Madeleine heraus. John holte uns (also ihm und mir) noch zwei Bier, und so kam es, dass ich im Whirlpool auf dem RV Park vor San Francisco mit Richard im Arm und mit einem englischen Bier in der Hand stand, und den beiden zuhörte, wie sie sich auf russisch über ihre Russischkenntnisse unterhielten. Aidan und Isabella feixten dabei jedes mal, wenn ihr Vater was auf russisch sagte. Sowas haben sie noch nicht erlebt. Hatte irgendwie was spionagemäßiges icon smile USA 2013, Tag 47   ??????

Als wir wieder angezogen waren, gingen wir gleich nochmal die paar Meter zur angepriesenen “Oceanview“, und fanden uns an einem Bauzaun wieder. Einen halben Meter weiter ist der Parkplatz abgebrochen und ins Meer gestürzt. Die Aussicht ist in Anbetracht des Wetters aber ok. Hinter den Hügeln im Inland baut sich eine riesige Wolkenwand auf, die sich langsam Richtung Meer schiebt, und dabei alles verschlingt.

Da das Wetter heute nicht so toll ist, werden wir den Grill mal im Kofferraum lassen und stattdessen zur Pfanne greifen. Vielleicht wird es ja morgen wieder schöner…

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