USA 2013, Tag 29 – Indianerland

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red side of the moon

Dienstag, 16. April:

Es wirkt sicher etwas verweichlicht immer wieder damit anzufangen, aber ich tue es trotzdem – die Nacht war kalt!

Trotz Decke im Fleeceschlafsack und Wollpullover waren Arme und Beine früh eiskalt. Das ist ein guter Zeitpunkt nochmal mit unter die Gewitterdecke zu hüpfen und dich aufzuwärmen, bevor der Tag richtig losgeht.

Einen Fuß vor die Tür gesetzt und gleich wieder rein ins WoMo. Die Sonne scheint zwar, aber es weht ein eisiger Wind. Der zweite Versuch mit dicker Jeans und Windjacke macht mehr Spaß. Nach ein paar Minuten in der Sonne macht es sogar Spaß, den Parkplatz zu erkunden. Wir befinden uns auf einem Felsplateau inmitten des Navajo National Monument Nationalparks. Beim Spazieren querfeldein über roten Felsplatten bekommt gleich ein bisschen Abenteuerfeeling.

Mein Weg führt mich zu den Toiletten, und ich bin froh, dass ich nicht total falsch liege – wegen eingefrorener Leitungen geschlossen! Und ich dachte wir sind in die Staaten gefahren, um dem Winter zu entfliehen.

Madeleine und Richard sind soweit, aber ausserhalb des WoMos ist es immer noch sehr ungemütlich. Wir fahren zum Visitor Center. Sicher können wir uns da ein wenig aufwärmen. Wir erfahren, dass die Ruinen wegen dem Wetter bis Mitte Mai nicht zugänglich sind, und das eine Kaltfront Morgen noch etwas Schnee mitbringt. Die Navajorangerin nimmt’s mit einem Lächeln und bestätigt, dass auch sie heute eine Schicht mehr anziehen musste (bei Schichten muss ich immer an Shrek denken) icon smile USA 2013, Tag 29   Indianerland

Bis wir aufgetaut sind, durchsuchen wir den Shop noch nach Schnäppchen. Wir nehmen unter anderem ein Sprichwörterbuch Navajo <_->Englisch inkl. CD mit. Mal schauen ob uns das weiterhilft.

Nachdem Richard was gegessen hat und seinen Schönheitsschlaf absolviert hat, starten wir mit Kraxe zum Betatakin Aussichtspunkt. Der Weg ist mit vielen Schautafeln gespickt, die Aufschluss über das frühere Leben der Indianer in dieser Region geben. Der Canyon mit den roten Felsen und der alten Siedlung der Anasazi-Indianer ist eine Augenweide. Unten im Tal sieht man auch einen Wanderweg und mächtige Nadelbäume. Viele der Bäume sinf scheinbar schon Wind und Wetter zum Opfer gefallen, und liegen wie Mikadostäbchen kreuz und quer.

Kurz vorm Visitor Center führt noch ein Trail hinunter in den Canyon. Dieser Wanderweg soll eine schöne Aussicht auf die Schlucht bieten. Ein paar hundert Höhenmeter tiefer und eine Holzbrücke weiter können wir das bloß bestätigen. Auf dem Rückweg kommen wir noch dazu, einen Kolibri bei der Nahrungssuche zu beobachten. Leider war der kleine Flitzer viel zu hastig für unsere Kamera.

Bevor wir den Park endgültig verlassen, können wir am Visitor Center noch ein paar Dinosaurierspuren bewundern, die hier in der Nähe gefunden wurden.

Unser nächstes Ziel ist der Monument Valley Navajo Tribal Park. Der Wind peitscht über die Straße, und es ist schwierig, das WoMo in der Spur zu halten. Immer wieder gibt es Verwehungen auf der Straße. Die Steppe bietet einfach keinen Schutz vor dem Wind. Neben der spärlichen Vegetation sieht man ab und an Kühe aber vor allem Pferde auf den Hügeln grasen. Ansonsten gibt es in dieser Gegend nicht viel zu holen. Das Leben hier muss hart sein. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb wirkt dieser Landstrich eine starke Faszination auf uns aus.

Kurz vor Kayenta, der nächsten größeren Stadt, verwandelt sich die Landschaft nochmal. Es tauchen überall schroffe Felsen in den unterschiedlichsten Formen auf. Mal sind es einfach riesige Brocken, die vom Himmel gefallen zu sein scheinen, mal Steilwände. Ein anderer ähnelt einer Pyramide, der nächste einer Nadel. Dabei bestehen sowohl die Felsen, als auch der Grund aus rotem Sand(stein). Dazwischen eine Wüste. In der weiten Ebene kann man die riesigen Sandstürme schon aus der Ferne beobachten. Wenn man mittendrin ist, hat man Sichtweiten, wie in einer Nebelbank. Als wir Kayenta erreichen, sehen wir nur ein paar wenige Häuser. Zwei Wassertanks glitzern metallen in der Sonne und stechen so aus dem Dunst heraus. Später folgen noch größere Gebäude. Auch sie sind flach, und Windböen treiben immer wieder riesige Sandmassen an ihnen vorbei. Die Gegend ist so unwirklich und lässt sich nur schwer in Worte fassen. Eigentlich sieht es hier aus, wie auf einem anderen Planeten. Eine Kraterlandschaft auf dem Mars, oder ein unentdeckter Planet im Star Trek Universum. Selbst die wenigen Fahrzeuge und Gebäude hier passen irgendwie zu dem Bild, das ich von der  Erstbesiedlung eines fernen Planeten im Kopf habe.

Weit im Hintergrund sieht man auch schon die Felslandschaft des Monument Valley. Dieses langersehnte Ziel verblasst jedoch gegenüber der Felslandschaft rund um Kayenta.

Kurz vorm Ziel überqueren wir noch die Grenze zu Utah. Allerdings verlassen eir den Bundesstaat nach wenigen Metern wieder icon smile USA 2013, Tag 29   Indianerland

Am Monument Valley angekommen, müssen wir erfahren, dass wir im Park nicht übernachten dürfen, Fahrten mit dem Wohnmobil im Park wegen dem schwierigen Gelände nicht möglich sind und wir ums für Morgen für eine Tagesfüllende Gruppenfahrt im Jeep.anmelden können. Richard ist gerade wach geworden, und erinnert uns lauthals daran, dass das keine gute Idee ist. Wir drehen um und fahren wieder zurück Richtung Kayenta. Ich halte ab und an, um noch ein paar Bilder von der Gegend zu machen, aber die Sandstürme verhindern eine gute Sicht. Ausserdem ist der feine Sand innerhalb weniger Sekunden in Augen, Mund und Kamera.

In Kayenta angekommen, suchen wir nach einem guten Stopp, um Richard die Beine zu vertreten. Es gibt hier nicht viel. Kurz vorm “Zentrum“ (einem Supermarkt, einer Tankstelle und ein paar Fastfoodketten) kommen uns ein paar Navajos entgegen. Sie laufen vermutlich nach Hause. Alleine im Sandsturm, wer weiß wie viele Meilen. Das nächste was wir sehen, sind ein paar Kühe, die es sich am Straßenrand gemütlich gemacht haben, und im Liegen dem bunten Treiben auf dem Highway zuschauen. Und immer und überall ein starker Wind. Inmitten der USA fühlt man sich ein wenig wie am Ende der Welt.

Aber auch hier haben sich McDonalds, Burger King und Subway breit gemacht und werben mit kostenlosem Internet. Im Supermarkt gibt es alles, sogar groß beworben “Delikatessen“ – wir leben in einer globalisierten Welt!

Unser nächstes Ziel heißt Page. Von ihr aus werden wir morgen den Antelope Canyon erkunden. Unterwegs tauchen immer wieder Schluchten und Felsen auf. Ab und zu versuche ich noch ein paar Fotos zu machen, aber Madeleine ist mit Richard schwer beschäftigt, und do verzichte ich schweren Herzens.
Kurz vor Page lässt der Sonnenuntergang die wahrscheinlich letzten roten Giganten auf unserer Strecke im vielbeschriebenen, atemberaubenden Abendlicht erstrahlen. Da der Himmel voller Wolken hängt, ist dieser Moment nur von kurzer Dauer. Obwohl Richard hinten schon sehr ungeduldig ist und Madeleine alle Hände voll zu tun hat, um ihn bei Laune zu halten, musd ich diese Szene einfach festhalten. Als die nächste Möglichkeit zum Halt kommt und ich aus dem Wagen springe, ist der Glanz leider schon verblasst und die Sonne hinter einer dicken Wolke. Etwas geknickt steige ich wieder ein und wir fahren weiter.

Ich glaube, dieser Moment war in diesem Urlaub der erste, der mein Fotografenherz hat bluten lassen :’(

Aber nachdem wir in Page auf dem Campground angekommen sind, und Richard wieder bei guter Laune lacht und gluckst, ist all das vergangen.

Die Tour in den Antelope Canyon haben wir direkt vom Zeltplatz aus gebucht. Der Zeltplatzwart, bei dem wir eingecheckt haben, heißt Ricky. Er hat viel erzählt und uns gleich versucht Navajo beizubringen. Hat nicht geklappt icon smile USA 2013, Tag 29   Indianerland
Aber dafür konnten wir über ihn gleich die Tour buchen. 9:30 gehts los. Wir sind gespannt, wird bestimmt toll! Danach wetden wir wahrscheinlich noch eine Nacht hier bleiben, und mit Richard den Whirlpool genießen. Ausserdem müssen wir mit unserem Reisebüro bzw. WoMo Vermieter Kontakt aufnehmen. Während der Fahrt hat uns ein LKW zwei Steinschläge in die Frontscheibe gezaubert. Hoffen wir mal, dass das die Versicherung deckt.

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2 thoughts on “USA 2013, Tag 29 – Indianerland

  1. … wenn circa 10 Magix- Mitarbeiter Deinen Blog lesen, dürftest Du der Firma mittlerweile einen wirtschaftlichen Schaden von über 70 Arbeitsstunden verschafft haben!!

    • :-) Vielleicht geben wir ja auch Impulse für einen Magix WordPress Maker. Dann wäre es nur Samplecode B-)))

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