USA 2013, Tag 23 – Enter Texas Pt. II

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White Sands NP

Mittwoch, 10. April:

Ja, die Nacht war kalt und wir hatten einen Stellplatz ohne Wasser und Strom. Damit konnten wir nicht mal den (elektrischen) Heizlüfter benutzen.


Aber mein Fleeceschlafsack für 7$ aus’m Walmart hat mir gut gedient, und Madeleine und Richard hatten auch eine dicke warme Decke.

Die Aussicht ist dafür fantastisch! Wir haben einen Panoramablick über das ganze Tal, und können alle Lichter in Alamogordo zählen (es sind nicht viele icon smile USA 2013, Tag 23   Enter Texas Pt. II ). Darüber der Sternenhimmel. Im Rücken haben wir die White Mountains – die Berge der Apachen und den Lincoln National Forest.

Kurz nach dem Aufstehen klopft es an der Tür. Ein Ranger (bzw. Rangerin?) treibt die Übernachtungskosten ein. Bei Tage ist die Aussicht noch atemberaubender. Unten im Tal sieht man kleine Autos. Am Horizont das Gebirge und davor liegt der ca. 50 km entfernte White Sands NP. Auf der anderen Seite sieht man die Berge des Lincoln NF in ihrer ganzen Pracht. Stufenartig türmen sich die zerklüfteten Felsen in die Höhe (man sieht interessanterweise keinen Wald icon smile USA 2013, Tag 23   Enter Texas Pt. II ).

Nach einem Instantfrühstück (Kekse und Kaffee) starten wir wieder Richtung Nationalpark. Heute wird gewandert!

Im NP steht ein großes Warnschild – kein Wasser mehr hinter dieser Markierung. In den Carlsbad Caverns stand ein ähnliches Schild – keine Toiletten mehr hinter dieser Markierung icon smile USA 2013, Tag 23   Enter Texas Pt. II

Nach weiteren 8 Meilen Wüstenboden sind wir im Herz der White Sands angekommen. Der längste Trail umfasst seinerseits ebenfalls 8 Meilen und gutr Kondition. Wir entscheiden uns für den nächst kürzeren. Doch zunächst wird erstmal gerodelt. Am Parkeinlass kann man Plastikschüsseln kaufen (und hinterher wieder verkaufen). Skiwachs gibt’s auch. Es ist zwar nicht dasselbe wie am Rodelhang, aber es macht Spaß.

Noch mal schnell auf die Warnschilder geschaut und ordentlich Wasser eingepackt (Kompass habe ich dummerweise verlegt), und dann wandern wir los. Es ist gar nicht so leicht, den Anfang zu finden, wenn man nicht weiß, wonach man Ausschau halten soll. Aber nachdem wir das System verstanden haben (Pfähle im Sand, ansonsten wie in Norwegen), ist es ganz einfach. Die Pfähle sind in den Dünen auch einfacher zu entdecken, als bemalte Steine in einem Meer von Steinen. Es sei denn natürlich, sie wurden vom Sand begraben, oder sind in eine Senke gefallen. Aber eigentlich kann einem hier nichts passieren, wenn man nicht vom rechten Weg abkommt.

Wie das nun mal so ist, treibt einen der Abenteuergeist aber doch manchmal weiter, und hinter der nächsten Düne ist man schon komplett ab vom Schuss in einem Meer aus weißen Dünen ohne vernünftigen Orientierungspunkt. Da sollte man schon aufpassen bzw. wissen, was man tut.

Durch die Reflexionen im Sand ist es gleißend hell und man sieht oft nicht, ob vor einem ein Abhang ist bzw. wo es weiter geht. Ausserdem besteht dadurch verstärktes Sonnenbrandrisiko – Richard kommt unter ne Plane. Der Sand ist unterschiedlich hart. An manchen Stellen sinkt man bis zu den Knien ein, an anderen fühlt es sich wie Sandstein an. Wir laufen barfuß, und hoffen nicht in Schlangen, Echsen oder sonstige Tiere zu treten, die sich hier gerne im Sand eingraben. Aber ich denke mal wir sind eh zu laut.

Es war auf jeden Fall richtig, heute nochmal herzukommen. Das ist ein Gefühl, als ob man mitten in der Sahara steht. Liegt sicher daran, das wahrscheinlich jeder amerikanische Film, der was mit Wüste zu tun hat hier gedreht wurde. Prominente Vertreter der jüngeren Zeit sind Transformers 1&2 und Männer die auf Zeigen starren.

Mit Erlaubnis drr Parkaufsicht kann man hier sogar im Zelt übernachten. Bestimmt ein ganz tolles Erlebnis. Kurz vor Ende unserer Runde treffen wir noch ein paar durchgeknallte Punks, die ebenfalls auf nem Roadtrip sind. Vier Jungs und Mädels, die sich Ostern in New Orleans bei der Gayparade getroffen haben, und nun in einem alten Schulbus durch die Staaten ziehen. Allerdings wie sich das in diesem Alter gehört sicher auch mit ein paar illegalen Substanzen an Board.

Ach ja, da möchte man doch nochmal jung sein icon smile USA 2013, Tag 23   Enter Texas Pt. II

Aber Richard findet, wir sind genau im richtigen Alter für ihn und zwingt uns mit lautem Getön zum weitergehen.

Wir sind jetzt 2 Stunden durch die Wüste gelaufen. Das reicht völlig. Richard ist auch dchon wieder ordentlich rot. Nix wie raus aus der Sonne.

Nächster Halt ist El Paso / Texas. Ursprünglich hatte ich mir eine kleine authentische Grenzstadt vorgestellt, in der man ein wenig mexikanisches Flair schnuppern kann. Während unseres Aufenthaltes haben wir aber schon gelernt, das solche Orte – wie man sie aus Filmen und Erzählungen kennt – nicht existieren. El Paso ist darüber hinaus eine riesige Metropole. Aber die Stadt liegt auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, und in ihrer Nähe gibt es ausserdem das beste Steak Texas’!

Cattlemans Steakhaus auf dem Gebiet der Indian Riff Ranch wird unser heutiges Abendessen zubereiten. Im Streichelzoo gibt es wohl auch Klapperdchlangen, aber die sind dchon zu Bett gegangen (:-) das reimt sich)

Papa Bär bekommt ein 2-pound (1 kg) T-Bone Steak, Mama Bär bekommt lecker marinierte Spare Ribs und kleiner Bär bekommt ein lausiges trockenes Brötchen (und ist damit überhaupt nicht glücklich). Fantastisches Essen!

Wir verlassen das Steakhaus weit nach Sonnenuntergang, und.machen uns auf den Weg nach Arizona. Unser nächstes Ziel heißt Tombstone. Vor uns liegen noch über 500 km. Schauen wir mal, wie weit wir kommen. Hier hält uns nichts mehr.

El Paso bei Nacht ist beeindruckend. Die Stadt liegt im Tal, und so begleitet einen mindestens für eine halbe Stunde ein endloses Lichtermeer. An einem nahegelegenen Felsen leuchtet ein überdimensionaler Stern. Sicher das Wahrzeichen von Texas – der lone star!

Es ist halb eins. Die lang ersehnte Raststätte ist leider gesperrt und wir fahren weiter. Richard ist bald wach, und so fahren wir irgendwo in New Mexico vom Freeway runter, und übernachten das erste Mal am Straßenrand. In der Ferne pfeifen die großen Trucks vorbei, die Sterne am Himmel funkeln unwirklich und der Wind schaukelt uns und das Auto in den Schlaf.

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One thought on “USA 2013, Tag 23 – Enter Texas Pt. II

  1. Da ich wieder in eurer Wohng. bin,habe ich erst mal einige Tage nachgelesen und Fotos angeschaut.Wonneproppen Richard scheint sich wohl zu fühlen,aber enttäuscht guckt er auf eure Portion,nichtmal dasBrötchen ist sein Ding wie sonst immer.Sicher sieht er auf Räuber Hotzenplotz mit seiner Portion!Cremt Richards Gesicht ja immer ein,die Wangen waren manchmal extrem rot(dieHaut vergißt nie etwas.Viele werden euch um die Erlebnisse “beneiden,kannst eigenlich ein Buch bzweine Broschüre herausgeben. und tschüß.

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