Dienstag, 2. April:
Wir waren uns ja gestern gar nicht so sicher, in welcher Gegend wir hier gelandet sind. Die Hoffnung, das es bei Tage angenehmer aussieht, geht auf. Die Autobahn ist zwar immer noch da und lärmt, aber der Himmel ist blau und die Sonne lacht. Während Mama noch schläft, sitzt Richard schon am Fenster. Er hat den Vorhang beiseite geschoben, schaut hinaus und harrt der Dinge die da kommen.
Nach dem obligatorischen Frühstück starten wir in das Vermillion Village, einem Schaudorf (ähnlich einer Wikingersiedlung), in dem das ursprüngliche Leben der Acadians nachgestellt wird. Nett finde ich die Tatsache, dass wir gestern und heute mit Madeleines Presseausweis (beide) keinen Eintritt bezahlen mussten. Hoffentlich geht das noch eine Weile so weiter
Im Dorf ist nicht viel los, aber man kann schöne Fotos machen. Manche Gegenstände kenne ich sogar noch aus dem Haushalt meiner Omas. Wir sprechen mit ein paar Bewohnern (teilweise wirklich auf französisch) und können ihnen bei ihren Tagwerk zuschauen.
Interessant ist aber auch vor allem mal wieder die Tierwelt. Es gibt hier eine Art Hummel, die ich vorher noch nicht gesehen habe. Dick wie eine Hummel, aber mit schwarzem Körper und zwei hellen großen Augenflecken (ähnlich einem Panda). Dabei bringen sie es fertig, Fotografen minutenlang zum Narren zu halten. Das Highlight aber waren die Schildkröten, welche sich im zugehörigen Teich auf Baumstümpfen sonnten. Dabei saßen sie in Gruppen, sogar in einer Fünferreihe auf den Ästen.
Danach eollten wir eigentlich noch in das zugehörige Restaurant einkehren. Leider war es geschlossen. Eine Empfehlung führte uns in das nächste gute Cajun Restaurant (12km weiter). Dort konnten wir uns nochmal in angemessenem Ambiente von den hiesigen Kochkünsten überzeugen.
Es gab als Vorspeise einen Würstchen-/Enteneintopf, genannt Gumbo. Schmeckt eigentlich wie Gulasch. Als Hauptgericht gab es frittierte Garnelen nach Cajunart und mit Krebs- und Welsfleisch gefüllten Alligator. Dazu wurden wiederlich süßer Eistee und lapprige Pommes gereicht.
Danach verließen wir ohne zurückzublicken das Cajun Country und damit auch Louisiana. Am Restaurant hatte ich mal wieder starke Impressionen eines Filmes in Hinterkopf. Titel: Mann lässt wegen Panne Frau von Fremden zur Raststätte mitnehmen und bleibt selber beim Auto. Als er an Raststätte eintrifft, war Frau weg und ward nie mehr gesehen. Netterweise blieb mir das erspart. Als ich aus dem Restaurant kam, und Madeleine und Richard nicht am Auto waren, wurde mir rtwas komisch. Aber ich fand sie zwei Ecken weiter beim spielen.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Auto. Ziel war Houston bzw. das Space Center, aber Richard sah das anders. Nun stehen wir hier (das erste mal) zum übernachten auf einer Raststätte an der Autobahn. Es schüttet schon seit einer Stunde, und das Gewitter scheint genau über uns Pause zu machen.
Das WoMo ist ganz schön am Wackeln.
Hoffen wir mal, dass wir nicht weggeweht werden.