Go West!

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Frankfurt Airport

Montag, 18.03.2013:

4:30 Uhr Mörfelden-Walldorf: Es ist dunkel und regnerisch – die Frisur hält. 3 Wetter Taft!

Die Nacht war kurz und unruhig. Schlaftrunken beginnen wir den Tag. Ab 5:30 Uhr gibt es Frühstück. 6:00 Uhr fährt unser Shuttle zum Flughafen. Der Frankfurter Flughafen ist beeindruckend groß. Trotzdem geht alles reibungslos. Nach einer viertel Stunde haben wir unsere Boardkarten am Automaten ausgedruckt. Eine Lufthansa-Angestellte steht für Fragen zur Verfügung. Das ist auch dringend notwendig, wenn man sich hier noch nicht auskennt. Pässe werden vom Automaten nochmal gescannt und die Zieladresse abgefragt. Weitere 15 Minuten später ist unser Gepäck trotz langer Warteschlange aufgegeben. Im Moment sitzen wir im Flughafenrestaurant, trinken Kaffee und warten auf unseren Flieger. Der startet voraussichtlich 9:45 Uhr. Nächster Halt: Miami Airport

9:20 Uhr: Wir sitzen im Flugzeug. Es ist ein A 380! Ich hoffe, Ronald hat gute Arbeit geleistet. Vor kurzem passierten wir die Sicherheitskontrollen – Sven ist offiziell aufgeregt. Alles muss aufs Band, bloß gut, dass ich weiß, wie man den Kinderwagen auseinander nimmt. Der hätte im Ganzen nie durchs Röntgengerät gepasst. Schuhe, Ketten, Hosen – alles voller Metallteile. Komischerweise sind Madeleines metallene Schuhösen nicht aus Metall.

Beim Zoll frage ich nochmal nach meiner Kameraausrüstung, aber ohne Rechnung gibt`s keine Bestätigung für die Wiedereinfuhr (und mit braucht man keine). Ok, wieder was gelernt.

9:45 Uhr:
Die Turbinen machen etwas Angst, es geht los.

Man glaubt es kaum, aber Richard hat den Start verpennt icon smile Go West! Probleme mit dem Druckausgleich? Nicht mit Superrichard!

11:00 Uhr:
Wir haben Großbritannien erreicht. Das geht wirklich fix. Schön sind auch die Google Earth Animationen, über die man den Flug verfolgen kann. Es gibt sogar 3 Boardkameras, die Start und Landung zu einem Erlebnis mit mehreren Perspektiven machen.

Neben mir steigt eine ältere Frau auf die Sitzlehne und versucht, mit unkonventionellen akrobatischen Tanzeinlagen an ihr Gepäck zu kommen. Ich bin beunruhigt und muss unweigerlich an mögliche Szenen für Final Destination 6 denken (Oma fällt auf Sven. Aus die Maus! Genickbruch während der nächsten Turbulenz). Etwas ängstlich schaut auch der Passagier vor ihr drein. Er rechnet sicher jeden Moment damit, dass er vom Koffer der etwas hilflos wirkenden Frau erschlagen wird.

13:30 Uhr: Security und kein Ende. Nach dem ESTA-Formular, den Angaben für secure-flight.de, Homeland, der Lufthansa und dem deutschen Sicherheitscheck haben wir jetzt nochmal Formulare für den amerikanischen Zoll in die Hand gedrückt bekommen. Die Fragen sind diesmal um einiges trickreicher. Sie sind in Englisch und selbst das Boardpersonal hat seine Schwierigkeiten. Für die kniffligen Fragen bekommen wir jedenfalls 3 alternative Antworten und ratlose Gesichter. Der einzige Vorteil: Mittlerweile kenne ich unsere Hoteladresse in Miami auswendig.

19:20 bzw. 14:20 Uhr in Florida: Wir nähern uns Miami. Ganz deutlich am Ansturm bei den Toiletten zu beobachten. Bis auf die letzten 2 Stunden war Richard sehr pflegeleicht. Zum Schluss hat`s ihm aber gereicht (was für normale Verhältnisse wahrscheinlich immer noch pflegeleicht wäre). Auf dem Flug hat Richard die Alix aus Toulouse und den Elias aus Stockholm kennen gelernt und auch sonst mit jedem Passagier in Reichweite geflirtet. Wo soll das noch hinführen? Wir haben eigentlich schon fast damit gerechnet, dass er es mit seinem Charme bis ins Cockpit schafft. Aber immerhin hat er die Dame am Zoll geknackt! Mit finsterer Miene sah sie unsere Dokumente durch, kein Lächeln konnte sie erweichen. Aber nach ein paar Minuten hielt auch sie es nicht mehr aus und ein paar kurze Muskelkontraktionen zauberten ein Lächeln auf ihr Gesicht icon smile Go West!

Am Gepäckband haben wir übrigens wirklich viel Zeit gelassen. Jede Runde wurde die Sorge größer. Nach einer halben Stunde hatte ich einen Rucksack, aber der Rest war nicht in Sichtweite. Wenig später fragte ich das Personal, aber die waren ganz relaxed (ist ja auch nicht ihr Gepäck) und sagten mir “… das kommt schon noch…”. Nach einer dreiviertel Stunde hatte ich dann alle 3 Rucksäcke beisammen. In diesem Zusammenhang bleibt auf jeden Fall erwähnenswert, dass es wirklich vorteilhaft ist, individuelle Gepäcktransporthilfsmittel zu verwenden, also extrem schwere und obercool verpackte Trekkingrucksäcke einem schwarzen Samsonite zu bevorzugen. Neben mir standen jede Menge Leute, die alle paar Rollbandmeter einen Koffer vom Band zogen, um diesen gleich wieder frustriert zurückzuwerfen. Das ist in zweierlei Hinsicht unvorteilhaft. Meine Nachbarn waren die ganze Zeit damit beschäftigt, schwarze Koffer vom Band zu ziehen, die in Form und Größe ungefähr ihren entsprachen. Dabei kann man sich auf Dauer leicht Verspannungen holen icon smile Go West! Doch auch der eigentliche Kofferbesitzer dürften wenig erfreut sein, wenn sein Gepäck eine Stunde lang durch 100 Hände ging und immer wieder aufs Band geworfen wurde.

22:51 Uhr: Wir sind endlich im Hotel angekommen! Es regnet, aber es ist warm und feucht. Wir verstehen Taxifahrer und Hotelangestellte schlecht, aber die uns wahrscheinlich noch schlechter. Aber alle, die wir bisher getroffen haben, sind freundlich. Hier ist alles etwas runtergewirtschaftet. Es fühlt sich an, als ob man Urlaub im Mittelmeerraum macht. Ich denke da als Erstes an Spanien oder Süditalien. Einfach herrlich! Ich glaube, wir sind im Urlaub angekommen.

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