USA 2013, Tag 1 – Miami Beach / South Beach

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Miami Beach

Dienstag, 19. März:

In Deutschland ist es 11:40 Uhr. Wird eigentlich langsam Zeit fürs Mittagessen. Aber hier haben wir es erst 6:40 Uhr. Die permanente Zeitumrechnung erinnert mich stark an die letzten Währungsreformen. Da kommt man wohl nicht drum herum. Aber ich denke, das legt sich in den nächsten Tagen. Spätestens, wenn weitere Zeitzonen dazukommen, wird es etwas unübersichtlich.

Richard war heute so gegen 5 wach (d.h. er hat eigentlich bis um 10 geschlafen). Gestern abend war er erwartungsgemäß total aufgedreht. Nach so vielen Eindrücken und einem wirklich sehr langen Tag aber kein Wunder. Ein Blick aus dem Fenster: Es ist dunkel, stürmisch und es regnet. Was macht man hier um diese Uhrzeit? Scheinbar nicht viel. Richard kommt erst mal in die Wanne. Das Hotel hat – wie ich gestern schon erwähnte – Mittelmeerflair. Die Klimaanlage funktioniert nicht mehr (und wenn, dann extrem laut). Dafür haben wir aber auf dem Gang einen Eisautomaten, der rund um die Uhr Krach macht.

(Kommentar Madeleine: Das Zimmer ist echt geräumig und die Badewanne ist auch toll. Gerade für Richard. Aber wenn ich mir vorstelle, dass wir 2 Wochen in diesem verranztem Zimmer verbringen müssten, kann ich die Leute verstehen, die sich über ihre Hotelbuchung beschweren… )

Wir haben Hunger! Gestern Abend haben wir Pizza bestellt. Wir wurden dann mehrfach zurückgerufen, weil es dies und das nicht gab. Richard ist immer wieder wach geworden, also beschloss ich, für die Abholung unten zu warten. Nachdem der Pizzalieferant eine halbe Stunde Zeit hatte, ging ich runter in die Lobby. Dort wartete ich ca. 1 1/2 Stunden (!!!) auf die Pizza. Zwischendurch bin ich mehrmals fast eingeschlafen. Ein Rückruf vom Concierge nach der Hälfte der Zeit ergab, dass es wohl am Verkehr und dem Wetter lag. Wetter – es nieselte ein wenig, aber ok, hier ist gerade ein Mega-Festival (Ultra Music Festival) und vielleicht dauert es deshalb länger. Also warte ich weiter. Zwischendurch kann ich wenigsten das rege Treiben in der Hotellobby beobachten. Dabei mache ich mir darüber Gedanken, wie die Pizza und die frittierten Mozzarellasticks nach 1 1/2 Stunden Fahrt wohl noch schmecken werden.

Irgendwann reicht es mir. Der Tag war lang und auch mir fallen jetzt gleich die Augen zu (Madeleine und Richard schlafen schon lange). Ich gehe zu Subway und versuch uns in gebrochenem Englisch (kleine Randnotiz: bis auf den Verkäufer im Spirituosenladen scheinen alle Einheimischen, die ich diesen Abend bisher getroffen habe, einen lateinamerikanischen Ursprung zu haben. Zumindest sprechen sie alle perfekt spanisch oder ein Derivat) ein Sandwich zusammenzubasteln. Das Ganze dauert 5 Minuten (!). Auf dem Weg zu unserem Zimmer fängt mich nochmal der Concierge ab und erzählt mir, dass der Pizzalieferant eine Minute nachdem ich weg bin, aufgetaucht ist. Ich bin zu müde, um wütend zu sein und gehe auf unser Zimmer.

Langsam regt es sich im Hotel. Draußen wird es langsam hell, aber der Himmel ist mit dichten Wolken übersät. Madeleine und Richard schlafen wieder. Ich glaube, ich werde selbiges tun. Im Moment gibt es da daußen sicher sowieso noch kein offenes Café, in dem wir frühstücken können.

19:20 Uhr: Es war ein schöner Tag mit Urlaubsgefühlgarantie! Wir sind irgendwann so gegen 8(?) frühstücken gegangen. Das ist, obwohl wir schon eine ganze Weile auf waren, immer noch zeitig. Das ist irgendwie außergewöhnlich. Unser Hotel ist mit einem Restaurant gekoppelt und es gab ein ordentliches Buffet. Mit 15$ pro Person ist es vielleicht nicht unbedingt billig, aber was soll`s, wir sind ja USA-Neulinge und müssen Lehrgeld bezahlen. Das Frühstück lässt auf jeden Fall keine Wünsche offen und so können wir wohl genährt in den Tag starten. Ein kurzer Check am Eingang verrät uns, was wir anziehen müssen, und los geht´s. Wir starten mit Kraxe und Tagesrucksack. Ziel sind natürlich der Strand und ein Supermarkt – wir brauchen ein paar Dinge für Richard.

Das Frühstück haben wir passend bezahlt. Ich weiß, dass Trinkgelder hier eine wichtige Rolle spielen, aber nicht genau wann, wo und wie (hoch). Bevor wir starten, erkundige ich mich deshalb im Internet nochmal nach Trinkgeldern (sogenannten tips) in den USA. Ergebnis: unbefriedigend. Es ist eine Wissenschaft für sich, wie man hier ganz gut nachlesen kann. Ich behalte mir erst mal nur die Höhe der Trinkgelder für Zimmermädchen und Concierge. Der Rest kommt dann Stück für Stück.

Trotz des bewölkten Himmels kommt sofort Urlaubsfeeling auf. Es ist warm und schwül, vielleicht so um die 26° (Die Umrechnung von Celsius in Fahrenheit ist doch relativ komplex. Ich habe mir einfach mal ein paar Werte notiert. Die sollten uns über den Urlaub bringen.) und es hat aufgehört zu regnen. Am Strand finden sich Muscheln und Korallenreste in allen möglichen Formen und Farben. Ab und an findet sich auch mal eine Quallenart am Strand, die wir ursprünglich für Kondome hielten. Gemeinhin bezeichnet als Bluebottle finde ich die Bezeichnung Portuguese Man o’War natürlich viel besser icon smile USA 2013, Tag 1   Miami Beach / South Beach

Wir sind tapfer und erreichen South Point – den südlichsten Punkt von Miami Beach. Hin und zurück sind es zwar nur ca. 13 km, aber mit Richard auf dem Rücken durch den Sand zu laufen, schlaucht ordentlich. Ich werde unweigerlich an unseren letzten Norwegenurlaub erinnert. Unterwegs machen wir noch einen Stop in einem Café, um Richard seinen Brei zu geben. Er hat die halbe Strecke gepennt. Ist ja auch echt anstrengend. Aus allen Ecken kommt “…oh my god – it`s so cute…” oder “…ah baby!!!…” (als ob die hier nie Babys zu Gesicht bekommen icon smile USA 2013, Tag 1   Miami Beach / South Beach ). Ich glaube, mit unserer Kraxe setzen wir einen Trend für die nächste Saison. Auf jeden Fall hat Richard immer schön freundlich zurückgestrahlt und auch sonst schien es so, als ob er alle Eindrücke wissbegierig in sich aufsaugt.


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Als wir wieder am Hotel sind, ist Madeleine auch ordentlich erledigt. Im Zimmer merken wir, dass wir uns heute alle 3 ordentlich verbrannt haben. Richard zum Glück nicht ganz so doll wie wir, aber er ist im Gesicht trotzdem rot wie eine Tomate. Ich hoffe, die Lotions helfen und er hat morgen wieder eine normale Gesichtsfarbe. Da kann man mal sehen, wie schnell das geht. Den ganzen Tag keine Sonne und dann sowas. Gestern bei Wind und Regen habe ich mich noch gewundert, warum die hier alle so rot sind icon smile USA 2013, Tag 1   Miami Beach / South Beach
Dabei müsste man`s doch eigentlich schon lange gelernt haben, aber das ist wahrscheinlich dasselbe, wie der Wintereinbruch in Deutschland – wir werden ja jedes Jahr aufs Neue von selbigem überrascht.

Wir beschließen auf jeden Fall, einen weiteren Strandaufenthalt auf morgen zu verschieben. Die Eindrücke reichen auch zu. Der kleine Mann ist jetzt schon total aufgedreht. Wir nutzen die Zeit stattdessen dafür, mal Skype “in echt” auszuprobieren. Erfolgreich!

Letztes Ziel für heute – Pizza bestellen. Der Concierge erkennt mich am Telefon und fragt, ob ich nochmal dasselbe bestellen will, wie gestern. Na klar! Ich habe extra Zeit mit eingerechnet. Er versichert mir, dass es heute besser funktioniert. Da bin ich ja mal gespannt. Ich brauche noch Bargeld. Leider funktioniert der ATM in der Lobby nicht und so lande ich doch wieder beim Subways. Allerdings klappt es mit der Bestellung diesmal wirklich. Eine halbe Stunde später haben wir die Bestellung und beschließen mit Pizza und Getränken den Abend auf unserem Zimmer.

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6 thoughts on “USA 2013, Tag 1 – Miami Beach / South Beach

  1. Schoener als Fernsehen. Toll,dass wir teilhaben koennen. Schoene Wintergruesse aus DE. Heute sind 10 cm Neuschnee dazugekommen. A + A

    • Sowohl was das Feedback als auch die Wetternews aus Deutschland angeht – Danke!

      Obwohl Madeleine selbst im Hotelzimmer manchmal am liebsten die Jacke anzieht, könnte ich schon ein wenig Neuschnee vertragen :)

  2. Fressen Quallen Plastikflaschen?
    Wo ist die Sonne?
    Schaut Richard etwa schon den Bikinimädchen hinterher?
    Kann man auch einiges ausdrucken (z.B. f.Vati?)

    Vieeeeeeel Spaß noch :) Andrea

  3. SUPI,dass man ein bissel an Euren Urlaub Teil haben kann/darf… Fetzt wie Sau ;-) . Cheers u.t(h)rashige Grüße aus dem sonnigen Finsterwalde Josi+Cubi

  4. Ich liebe euren Blog(total spannend) und bekomme auch gleich Lust auf Urlaub.Bin gespannt auf morgen und sende die allerliebsten Grüße aus dem brr…kalten Dresden.
    Take care…

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