Nazis auf dem Spielplatz

schaukel Nazis auf dem Spielplatz

mulmiges Gefühl

Donnerstag, 19. September 2013:

“Das sollte eine Demokratie aushalten” waren die Worte von Sören, meine Spielplatzbekanntschaft. Er und sein Sohn Henning, welcher in Richards Alter ist, waren auch auf dem Spielplatz, als ich eine verwirrende Beobachtung machte.

Eine Nazifamilie besuchte “unseren” Spielplatz. Dabei klingt das Wort an sich schon absurd. Allerdings ließ das Äußere des Papas nichts anderes vermuten: Glatze, Stiernacken, Thor Steinar Jacke und ein Skrewdriver Shirt. Großes Aufsehen rief sein Auftreten nicht hervor. Verständlicherweise, denn ohne Hintergrundwissen über die Botschaften auf seinen Klamotten muss man ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen.

Und das zur Wahl, wenn das kein Zufall ist. Als wären die NPD Wahlplakate mit dem kleinen blonden Mädchen nicht schon schlimm genug. Ich war einen kurzen Moment paralysiert, denn ich wusste gar nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Konfrontation, Isolation, Integration oder einfach ignorieren?

Mal abgesehen von den persönlichen Vorlieben – wie reagiert man vor den Kindern? Man ist ja schließlich Vorbild. Kinder können nichts für ihre Eltern, und abgesehen davon können sie in der Regel eher wenig mit Politik anfangen. Der völkische Spross wird zu Hause sicher schon von genug falschen Leitbildern geprägt, und es wäre doch kontraproduktiv, seine Familie in der Öffentlichkeit auszugrenzen und ihn in seiner Opferrolle zu bestätigen. Oder?

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