USA 2013, Tag 50 – Golden Gate

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Cable Car

Dienstag, 7. Mai:

Was für eine Nacht, kein Straßenlärm, kein Wagen, der bei jeder Bewegung wackelt, und ein großes, weiches Bett.
Kann der Tag noch besser werden? Natürlich! icon smile USA 2013, Tag 50   Golden Gate

Als erstes gehen wir ins Americana um zu frühstücken (das ist das Partnerhotel auf der anderen Straßenseite). Leider sind wir zu spät. Das Lokal wird schon fürs Mittagessen vorbereitet. Diese Sitte ist uns seit der Ostküste in so ziemlich jedem Restaurant begegnet. Bei uns gibt es sowas in dieser Form ja kaum noch. Frühstück, Mittag und Abendbrot werden meistens nur zu bestimmten Zeiten serviert. Dazu wird Küche, Crew und Restaurant während einer kurzen Schließzeit in den Modus Operandi versetzt. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass das früher bei uns auch so war, aber heutzutage in Dresden ist sowas für mich unvorstellbar. So gesehen hat es schon was touristisches an sich, dass wir nichts mehr bekommen. icon smile USA 2013, Tag 50   Golden Gate

Die Marketstreet ist auch zu dieser Tageszeit schon voller Leben und schräger Gestalten. Als erstes kaufen wir uns Tickets für eine “Cable Car“-Fahrt, und reihen uns in die lange Warteschlange ein. Die Zeit überbrücken Madeleine und Richard ganz gut mit Shopping. Zum Glück passen mehrere Leute ins Cable Car, und es geht bald los. Das Verhalten unseres Kontrolleurs erinnert stark an Viehabfertigung, aber wir bekommen wenigstens einen Platz. Fünf Minuten nach der Abfahrt steht das Cable Car – Straßenarbeiten. Aus versprochenen Sekunden werden Minuten. Wir warten bestimmt 20 Minuten. Mit einem übermüdeten Baby in einer total überfüllten Bahn kein Spaß, aber dann geht es ja endlich weiter. Unser Kontrolleur ist laut und aggressiv, und steht damit den Autofahrern in Frisco (so wird die Stadt von den Einheimischen genannt) in nichts nach. Auch ein schönes Beispiel: Wie löst man das Problem einer überfüllten “Cable Car“-Bahn? Man lässt unwissende Touristen für einen Fotostopp aussteigen, und fährt dann einfach weiter. Die Armen…
An der Endstation angekommen werden wir regelrecht rausgeschmissen. Bloß gut, dass wir nicht noch die Rückfahrt gebucht haben.

Wir laufen Richtung Fisherman’s Wharf – dem Anlaufpunkt für Touristen. Mittlerweile ziemlich hungrig, halten wir in einem Fastfoodladen im Stil der 50er. Richard ist natürlich pünktlich zum Essen wieder munter. Johnny Rocket’s, so heißt der Laden, ist echt toll und lässt den Trubel vor der Tür. Bevor wir weiterziehen, bekommt Richard noch einen roten, mit Helium gefüllten Balon geschenkt. Für den Rest des Tages erleichtert dieser die Suche nach Madeleine und Richard für mich ungemein (falls ich mal wieder länger für ein Foto brauche icon smile USA 2013, Tag 50   Golden Gate ).

Wir gehen weiter zum Pier 33. Dort gibt es Karten für die Fähre nach Alcatraz. Entlang den Piers bewundern wir die ausgefallenen Kostüme und Fähigkeiten der Strassenkünstler. Wie fast schon erwartet, bekommen wir für heute keine Tickets mehr für die Überfahrt. Für morgen Mittag sind noch zwei zu haben. Als nächstes machen wir was ganz Abgefahrenes. Wir lassen uns mit einer Fahrradrikscha zur Lombardstreet in die Nähe vom Russian Hill fahren. Ein komisches Gefühl, jemand anderen für sich strampeln zu lassen. Für Fotografen ist interessant, denn Perspektiven von der Straßenmitte bekommt man sonst selten.

Die Lombardstreet ist unbestätigten Quellen zufolge die kurvenreichste Straße der Welt. Der beeindruckendste Abschnitt besteht auf wenigen Metern aus mehreren steilen Serpentinen. Interessant sind aber eigentlich eher die Parkmöglichkeiten im Umfeld. Bei Steigungen von über 25% wird es lustig (der Beifahrer sollte nicht zu viel wiegen). Die Hinweisschilder erinnern aber auch eindringlich an die besondere Parksituation. Wohnmobile und Trucks sind in diesen Straßen gänzlich verboten.

Als nächstes versuchen wir einen Bus zur Golden Gate Bridge zu bekommen. Dafür müssen wir die Lombardstreet noch ein paar Kilometer weiter Richtung Westen laufen. Im Bus treffen wir mit dem Busfahrer mal wieder einen ehemaligen Soldaten, der während seiner Armyzeit in Deutschland war (ob alle Amerikaner während des Wehrdienstes nach Deutschland kommen? icon smile USA 2013, Tag 50   Golden Gate ). Während wir uns mit ihm unterhalten, können wir schon bald die Golden Gate Bridge … erahnen. Sie liegt leider komplett im Nebel. Nur die Pfeiler schauen noch oben raus. Das sieht so ganz schick aus, aber als wir an.der.Brücke sind, kann man leider auch diese nicht mehr erkennen.

In beeindruckender Weise zieht die Nebelwand über den Freeway und die Gebäude an der Bushaltestelle. Wir ziehen uns warm an, und verschwinden im Dunst der Brücke. Obwohl man durch den Nebel leider nicht viel sieht, verleiht dieser der Brücke eine passende Aura, und es ist ein tolles Gefühl, einfach auf ihr zu verweilen und in den Nebel zu lauschen.

Im Nationalparkoffice sorge ich für schmunzeln. Ich bin wohl der erste deutsche, männliche, bärtige Tourist, der mit einem roten Heliumballon in der Eingangstür hängen bleibt. Ich hoffe mal stark, das Schmunzeln bezieht sich nur auf den Luftballon.

Für heute reicht es. Wir sind alle drei gut erledigt, und fahren mit dem Bus zurück. Die letzten Kilometer ziehen sich, aber wir haben ein Ziel. Die Badewanne ruft!

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One thought on “USA 2013, Tag 50 – Golden Gate

  1. Denletzten Kommentar heute gelesen,nachdem die Urlauber wohlbehalten zu hause angekommen sind,weil ich leider bei mir nicht mehr das internet habe.Ein großes Ereignis ist leider zuende.

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