USA 2013, Tag 49 – San Francisco!

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geschafft!

Montag, 6. Mai:

Der Tag beginnt heute etwas früher. Das ist aber nicht so schlimm, da wir sowieso nicht so richtig schlafen konnten. Ein letzter Kaffee, fegen, packen, Müll entsorgen und es kann losgehen.


In der Hoffnung dass Cruise America, wie in manchen Internetforen beschrieben, Restbestände an Bedürftige weitergibt, lassen wir alles im WoMo, was noch gut und neu ist. Das kommt auch den spärlichen Mülleimern hier zu Gute. Ich bin froh, dass wir noch keinen Ärger bekommen haben. Bier trinken am Pool, Grillen bei starkem Wind und Wohnmobilentrümpelung sind eigentlich nicht erlaubt.

Schnell nochmal meine Mails gecheckt, und siehe da, unser Reisebüro hat sich gemeldet. Sir teilten und wohl schon im April mit, dass das Hotel nicht mehr zur Verfügung steht, und es eine Alternative gibt. Zu dumm, die Mail muss wohl untergegangen sein. Im April war ich im Urlaub icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco! Sehr erleichtert schauen wir uns unser neues Domizil im Internet an. Es ist nur ein paar Häuser weiter. Per Anruf erfahren wir, dass wir unsere Sachen gerne schon vorbei bringen können. Perfekt!

Der Verkehr ist im Gegensatz zu unseren Befürchtungen sehr dünn. Allerdings sind die Autofahrer alle ziemlich aggressiv. Ist irgendwie ganz untypisch für unseren Urlaub und ich fühle mich stark an Südeuropa erinnert. Eine halbe Stunde später erreichen wir die Innenstadt von San Francisco. Bloß gut, dass das Hotel in der Nähe vom Freeway liegt. Mit dem WoMo in den engen Straßen zu navigieren macht dann doch nicht mehr so viel Spaß.

Zum Glück bekommen wie eine Lücke direkt vorm Hotel. Die Sachen sind schnell ausgeladen und lagern erstmal bei der Rezeption. Wir bekommen das Versprechen, dass unser Gepäck gleich weggeräumt wird, und verlassen nur noch mit Kraxe, Portemonnaie und Kamera beladen das Hotel. Viel Zeit zum nachdenken bleibt nicht, wir müssen das Auto abgeben. Natürlich sind wir eingeparkt, als wir aus dem Hotel kommen. Aber das hat sich schnell.erledigt. Bald haben wir die Hektik hinter uns gelassen und fahren entspannt Richtung Newark. Meine Gedanken kreisen um unser Gepäck – Papiere, Objektive, Heiratsurkunde – werden wir alles wiedersehen?

10 Minuten vor Abgabe erreichen wir Cruise America. Die Schisind auf dem Gelände in englisch und deutsch. Jetzt könnte man noch raten, welche Sprache sich im überfüllten Office am stärksten durchsetzt icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco!

Diese Zweigstelle ist in puncto Service und Kundenfreundlichkeit kein Vergleich mit Miami. Die Rückgabe erfolgt problemlos. Verträge von der Übernahme in Homestead werden zum Glück nicht verlangt (die wurden auch gestohlen). Durch den Steinschlag rechneten wir eigentlich damit, dass wir heute nochmal ordentlich Geld lassen (oder zumindest auslegen) müssen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wir haben wohl schon eine Art Kaution grzahlt, und bekommen nun abzüglich aller Kosten knapp 300$ zurücküberwiesen. Das dürfte dann wohl unser günstigster Urlaubstag sein icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco!

Damit ist nun unser in doppelter Hinsicht längster Roadtrip zu Ende. Nach 6202,6 gemeinsamen Meilen (das sind 9982,1 km) trennen sich die Wege, die wir zusammen mit dem WoMo bestritten haben, und wir haben ihm nicht mal einen Namen gegeben :’(

Bye Bye!

Nach der Abgabe fühlen wir uns ordentlich erleichtert, und können nun froh, locker und frei Richtung San Francisco fahren. Eigentlich wollten wir uns getreu den Textzeilen vom alten Scott McKenzie noch ein paar Blumen in die Haare stecken – haben wir dann doch nicht.

In die ca. 50 km entfernte Innenstadt bringt uns der BART. Ja, San Francisco hat auch einen Bart und der ist gewaltig. Richard konnte während der Fahrt auch mal reinbeißen icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco!

BART steht für Bay Area Rapid Transfer und bezeichnet einen von mehreren Schnellzügen im Großraum S.F.

Wir verlassen den Zug in der Nähe der Bucht und laufen die letzten Kilometer zum Hotel. Die Stadt ist toll – groß, verrückt und offen. Die Innenstadt erinnert uns an europäische Großstädte. Es gibt vernünftige Fußwege, hier wird viel Fahrrad gefahren und die Busse und Straßenbahnen sind “grün“. Die Menschen, denen wir auf den Straßen begegnen sind stark durchmischt. Vom Bettler bis Armani, über verschiedenste Subkulturen und Rassen befinden wir uns in einem bunten Haufen. Der einzige Unterschied – hier wird scheinbar an jeder Ecke Gras geraucht. Wir haben auch schon überlegt, ob es einfach durch die qualmenden Gullideckel verbreitet wird icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco!

In unserem Hotel angekommen finden wir alles an Gepäck vor, was wir deponiert haben. Unser Zimmer ist fantastisch! Groß, mit Badewanne, weichen Betten, Aussicht und Deckenventilator. Ich glaube, wir waren zu lange im WoMo unterwegs. Unsere Wohnung in Dresden wird uns gigantisch vorkommen…

Richard hat das Zommer schon mit seinem Spielzeug übersät, und hilft kräftig beom auspacken. Nach einer Dusche packe ich mich nochmal für fünf Minuten aufs Bett und lausche dem.Sound der Großstadt – herrlich.

Bevor wir komplett versacken, raffen wir uns nochmal auf, und laufen in die Stadt. Es dauert nicht lange, und Richard ist eingeschlafen. Wir haben kein richtiges Ziel, hier ist einfach an jeder Ecke was los, und wir lassen uns treiben. Es gibt teils sehr einfallsreiche Straßenmusikanten, Jesusprediger mit Megaphon und militärischem Drill, Bettler, jede Menge durchgeknallte die Selbstgespräche führen und den Geruch von Gras in der Luft. Kurze Zeit später stehen wir vor den Pforten zu Chinatown, und schon ist klar, womit wir die Zeit rumkriegen: Madeleine geht auf Schnäppchenjagd in den zahllosen Ramschläden. Man muss aber auch sagen, dass es hier durchaus ausgefallene Stücke gibt, und ich glaube, wenn man lange genug sucht, findet man einen wahren Schatz. Für uns bleibt es bei einem Pyjama für Richard im Look einer traditionellen chinesischen Kleidung.

Ein paar Meter weiter lassen wir uns von einer alten Chinesin in ein Restaurant locken. Richard hat sowieso Hunger, und die letzten Erfahrungen im Ranch Market waren ja durchweg positiv, also warum nicht? Böser Fehler.

Unsere Kellnerin kommt mit zackiger Stimme und schlechter Laune alle drei Minuten an den Tisch, und fragt, ob wir schon bestellen wollen. Kurz nachdem wir bestellt haben, steht schon das Essen auf dem Tisch. Und zwar Suppe, Vorspeise, Hauptgericht und Glückskekse auf einmal. Danach kommt sie alle fünf Minuten vorbei. Alles was nach fertig ausschaut, wird schwuppdiwupp vom Tisch geräumt. Madeleines Hauptgrticht wäre fast unangetastet wieder zurück in die Küche gegangen. Was das Essen angeht muss ich sagen, die Vorspeisen waren ok, aber die Hauptgerichte… Ich hatte Ente bestellt, und bekam auch als einzigste Zutat auf meinem Teller eine halbe Ente mit Knochen und dicker Fettschicht. Madeleine hattr Tofu mit Aubergine bestellt. Auch dieses Gericht hielt genau, was es versprach! Die Glückskekse und der Reis waren ok. Richard hatte seinen Spaß. Ansonsten war es wohl das, Restaurant mit den schlechtesten Gerichten und dem miesesten Service, den ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Dafür war es wenigstens nicht billig icon sad USA 2013, Tag 49   San Francisco!

Bei Essen hört bei mir der Spaß auf, und es dauerte ne ganze Weile, bis ich wieder bei Laune war. Richard war schon müde. Wir gingen ohne große Umwege zurück zum Hotel, mieden aber für heute erst mal Chinatown. Kurz vor unserem Hotel entdeckten wir noch eine Pizzabude. Ideal um den Geschmack von in Fett getränkter Ente runterzuspülen. Die Italiener waren durch Richard ganz aus dem Häuschen, und nach wenigen Minuten im Laden wurde Richard schon hinter der Theke durchgereicht. So erfuhren wir noch, dass Marihuana in Kalifornien legal ist, und hier wahrscheinlich 95% der Leute auf der Straße rauchen. Ausserdem soll die Gegend ganz nett sein, hier gibt es zwar viele durchgeknallte Leute, aber die tun keinem was. Obwohl uns das ungemein beruhigt (wir haben schon überlegt, ob wir hier abends überhaupt raus können), hab ich bei solchen Aussagen immer diverse Erfahrungen mit Hundebesitzern im Hinterkopf (der beißt nicht, der will doch nur spielen)…

Beim Portier erfahren wir noch, dass es einen kostenlosen Poolzugang im Schwesterhotel auf der anderen Straßenseite gibt, aber wir haben ja ne Badewanne icon smile USA 2013, Tag 49   San Francisco!

Was für ein tolles Gefühl, endlich mal wieder Wasser, was nicht bis zum Himmel nach Chlor stinkt, die Stadt hat uns wieder!

Gute Nacht.

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6 thoughts on “USA 2013, Tag 49 – San Francisco!

  1. Wie schön daß nun doch alles geklappt hat mit dem Hotel.Was für ein Erlebnis,San Francisco,bis bald bye.bye(jetzt richtig geschrieben!)

  2. Ein schönes Bild ,euer Schlagabtausch,man fühlt mit,alles hat geklappt,wir haben es geschafft.Richards neues Outfit macht was her,er sieht damit niedlich aus.Bis auf eingesundes Wiedersehen !

  3. Ich wünsche Euch eine gute Heimreise! Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit Euch Dreien. Heute ist Männertag. Also, Ihr zwei Männer – herzlichen Glückwunsch.
    Tja, bei uns beginnt der Tag, während Ihr noch schlummert.
    Heute geht´s für Euch los Richtung Heimat, wenn ich richtig liege.
    Also, guten Flug.
    Bis bald.

    • Das ist ein guter Hinweis. Da wissen wir ja gleich, was wir heute noch machen, bevor der Flieger geht (Fahrräder gibt’s hier woe Sand am Meer) :-)

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