Samstag, 6. April:
Wir wurden nicht weggeweht! Irgendwann in der Nacht hat sich der Sturm gelegt, das WoMo hörte auf zu schaukeln, und es wurde ruhig. Pünktlich zum Sonnenaufgang startet unser Nachbarbus den Generator.
Damit schaffe ich es erstmals in diesem Urlaub, einen Sonnenaufgang zu fotografieren. Die Kulisse ist nicht berauschend, aber Hey – Sonnenaufgang! Sowas wäre mir früher höchstens nach einer durchzechten Nacht vor die Linse gekommen (und dann hätte ich wahrscheinlich verwackelt).
Schnell noch im Walmart ein paar Gallonen Wasser gekauft, und los!
Madeleine fährt, und Richard und Sven weisen ihr den Weg.
An der nächsten Ausfahrt drehen wir wieder um. Der Sprit ist gleich alle. Der zweite Versuch klappt. Wir erreichen unser Tagesziel, den Balmorhea State Park in einer Stunde. Balmorhea klingt wie ein Ort in einem Fantasyroman, liegt aber in West Texas ca. 100 Meilen vor der mexikanischen Grenze. Der State Park bietet das größte durch Flusswasser gefüllte Naturbad. Mit glasklaren 25 Fuss Beckentiefe ein Anlaufziel für Taucher aus aller Welt.
Als wir unseren Stellplatz erreicht haben, frühstücken wir erstmal. Es ist sehr windig hier, und die Sonne brennt. Wir befestigen alles mit Steinen, aber manchmal fliegt trotzdem ein Löffel oder Teller in hohem Bogen durch die Luft.
Rs gibt viele Erdlöcher (ideale Schlangenhöhlen). Madeleine ist schon ganz aufgeregt
Noch ein paar Karten schreiben und dann aber ab zum Pool! Das Wasser ist wie beschrieben glasklar. Man kann bis auf den Grund blicken, und einige Tauchgruppen sind auch am Start. Bloß gut, dass ich unsere Taucherbrillen mitgenommen habe
Sehr ungewöhnlich ist die Tatsache, dass das Becken voller Fische ist. Sobald man einen Fuss ins Wasser steckt, kommen Schwärme kleiner Fische an, und kitzeln. Weiter in der Mitte schwimmen auch ca. 30-40 große Welse. Da braucht es schon etwas Überwindung, aber nach ein paar Anläufen kann man sich irgendwie arrangieren. Einen 3 Meter Turm gibt’s auch. Papa macht ‘ne Bombe (und alle Fische sind weg).
Und das alles in einer weiten Ebene umringt von vielen vielen Gipfeln.
Auf dem Weg zum Auto kommen wir noch an einem Tümpel voller Schildkröten vorbei.
Heute Abend wird noch ordentlich gegrillt, und nach Sternen geguckt. Mein Stativ ist auch wieder einsatzbereit.
Erstaunlich und erfreulich wie sich deine Abneigung gegen komische Gewässer inBadefreudigkeit in solchen Gewässern gewandelt hat mein lieber Sohn.Viele hier zuhause auch ich vielleicht würden es nicht wagen. Zum Glück ist Richard noch zu klein für solche Schwimmanöver.Mal sehen , was ihr noch alles erleben werdet.
Hier kann man bis auf den Grund gucken. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil