Pinguinfutter
Dienstag, 27. Januar
5:15 Uhr
Ich habe gestern wohl doch nicht alle Wecker erwischt.
8:00 Uhr
Wir quälen uns aus dem Bett. Richard hat keine Lust aufzustehen, aber als wir ihm vom Loro Park und Walen und Affen erzählen, ist er schnell wach. Er rennt zur Tür und ist nur schwer dazu zu überreden, sich noch Hosen und Schuhe anzuziehen.
10:08 Uhr
Wir stehen am Bonanza Palace. Der Shuttlebus in die Stadt kommt erst in 22 Minuten – eine ziemlich lange Wartezeit für einen Zweijährigen. Wir nehmen das Taxi.
11:40 Uhr
Der Loro Park ist wirklich beieindruckend. Am Eingang erwarten einen vergoldete Pagoden mit einem Teich voller Kois und schwarzen Schwänen. Gleich danach werden alle Besucher für das obligatorische Gruppenfoto mit Papagei abgelichtet und ab da geht es Schlag auf Schlag. Nachdem uns der mächtige Gorilla am Anfang etwas ernüchternd die kalte Schulter zeigt, lässt einen das Pinguinhaus nur staunen. Hier regnet es tatsächlich Eis von der Decke und die Pinguine scheinen wirklich Spaß zu haben. Am Anfang werden wir vom Personal von Fenster zu Fenster weiterdeligiert, danach folgt ein Laufband. Man fragt sich zwischenzeitlich, wer hier zur Schau gestellt wird.
Das mit dem Uhren umstellen ist nicht so mein Ding und so wären wir fast an der gleich beginnenden Orcashow vorbei gelaufen, dich zum Glück haben wir meine Mutter dabei 
13:15 Uhr
Nach der Orcashow fragt man such, was kann da noch kommen? Diese Giganten in ihrem Element zu erleben war schon ein echtes Highlight. Man fragt sich zwar, inwiefern diese ganze Tierschutz- und “Rettet die Erde”-Nummer in so einen Themenpark glaubwürdig sein kann, aber sie sorgt für ein gutes Gewissen. Die Tiere un diesem Park scheinen auf jeden Fall viel Platz und Beschäftigung zu haben.
Ein weiteres Highlight war eigentlich schon das Warm-Up. Über Kameras wurden die Zuschauer live auf die riesige Leinwand geholt und so mit in die Show einbezogen. mit dabei waren Rentner die sich mit ihren eRollern ein Rennen lieferten, sowie Nasebohrer und hungrige Leute. In einer Love-Runde gabs überall Küsschen, selbst vor schwulen Pärchen machte die Kamera nicht halt. Die Tatsache an sich und der zugehörige Applaus zeugen für mich von einer offenen, toleranten Gesellschaft auf Teneriffa. (y)
Insgesamt hatte die Warm Up Show was von einem Thriller mit dem Schwerpunkt “gläserner Bürger” und Happy End.
Aber ich schweife ab. 13:15 Uhr – nachdem wir ein scheinbar viel umjubelte Seelöwenshow verpasst haben, schaffen wir es gerade rechtzeitig zur Delfinshow. Diese hat zwar auch ihre Momente, kann aber nach der Orcashow nicht mehr so stark beeindrucken. Ausserdem ist Richard auch schon ganz schön ausgepowert. Trotzdem – sich in einem Boot von einem Delphin ziehen zu lassen – das wäre auch was für den müden Richard gewesen.
Es folgen weiße Tiger, Krokodile und ei Qualenhaus. Dann kommt Kinderlandia. Zuerst gehts in den Kletterturm und danach in die Orcaachterbahn. Letztere hat es Richard angetan. Mit Papa in der Achterbahn kann das Gackern von Richard nicht mehr gebremst werden und so ertönt nach jedem Aussteigen “Nochmaaaaleeen”
Zuletzt gehen wir noch durch den Haitunnel. Die Riesen liegen teilweise faul direkt auf der Glasscheibe rum. Richard sitzt schon lange auf meiner Schulter, doch kurz vorm Ausgang weicht die letzte Kraft und sein Kopf senkt sich auf meinen. Zum Glück ist der Haitunnel nahe am Ausgang und so sind wir schnell am nächsten Taxi.
Abgerundet mit einer Flasche gutem Rotwein sitzen wir am späten Abend nochmal auf unserem Balkon und genießen den Ausblick und das laue Wetter. Das ist sch was Anderes, als bei Schnee und Eis in Dresden bzw. Finsterwalde. Im Hintergrund musizieren für uns Frösche und Zikaden. Ab und an werden sie leider durch klatschen, grölen und deutsche Blasmusik unterbrochen. Das hätte ich mir auf einer Insel im Atlantik nie träumen lassen, aber so ist das wohl im Pauschalurlaub. Man lernt eben nie aus…
