USA 2013, Tag 26 – Red Rock Country

Richtung Norden

Samstag, 13. April:

Nach dem gestrigen Tag ist erst mal die Luft raus. Den heutigen gehen wir ganz langsam an. Nochmal Wäsche waschen und in Ruhe frühstücken. Die Zwischenzeit nutzen wir, um ein paar Anrufe zu tätigen und unsere Familien von unserer Trauung zu berichten.

Die Reaktionen waren unterschiedlich, aber trotzdem durchweg positiv. Wir hatten schon Angst, dass wir uns nicht mehr blicken lassen können

Als wir den Wells Fargo RV Park verließen, haben wir nochmal bei Dr. Jay & Linda angehalten. Sie wohnen auch auf dem Campingplatz. Während eines kurzen Plauschs haben wir uns nochmal bedankt und Adressen ausgetauscht.

Nächster Halt – Grand Canyon, aber da wir heute wahrscheinlich nicht so weit kommen, wohl eher Flagstaff bzw. die Empfehlung unserer Hochzeitsgesellschaft – Sedona.

Die nächsten 400 km lernen wir viele Facetten Arizonas kennen. Neben den big cities Tucson (schönen Gruß an den Hof der Konkordienstraße, ich hoffe Du rostest nicht zu sehr Großer) und Phoenix können wir auch unterschiedlichste Landschaften beobachten. Es gibt Steppen in gelb, teilweise mit Anhäufungen von beeindruckenden Felsformationen übersäht, die stark an den Steinbeisser aus der unendlichen Geschichte erinnern. Wir sehen Bergketten, die sich Reihe um Reihe hintereinander schichten, und in unterschiedlichen Schattierungen wie ein überdimensionales Bühnenbild wirken. Kakteen, die man in dieser Form eigentlich eher in Mexiko erwartet, sind flächendeckend vorhanden, und sind oft mehrere Meter hoch. An anderen Stellen findet man eine Vegetation, die stark an die schottischen Highlands erinnert, und “Canyonenden“ die mal abgesehen von Lage und Klima gut als Steilküste im Nordmeerraum durchgehen würden. Als letztes wären da noch Hügelabschnitte, die in Menge und bewuchs an die Wälder einer verschollenen Insel aus einem Abenteuerfilm erinnern. Man kann sich kaum satt sehen. Leider fehlt zum Fotostopp immer wieder die Möglichkeit, denn Richard gefällt es gar nicht, die ganze Zeit angeschnallt zu sein. So kommt auch Madeleine einen Großteil der Zeit nicht dazu, die Landschaft zu genießen.

TAP

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Red Rock Country und damit Sedona. Wir haben auf einen Stellplatz im State Park gehofft, aber den gibt es hier leider nicht. Richard ist nicht mehr zu bändigen, und so geht der umwerfende Sonnenuntergang leider spurlos an uns vorbei. Man kann in der Dämmerung aber noch die starke Rotfärbung der Felsen nachvollziehen. Wir werden morgen sicher nochmal den Statepark besuchen, bevor wir zum Grand Canyon weiterfahren.

Jetzt campieren wir jedenfalls erst mal in Sedona auf einem komischen Parkplatz in einer Seitengasse. Klingt vielleicht komisch, aber irgendwie hätte ich jetzt doch gerne eine Walmart Parkplatz.