Das geheime Leben unserer Elektronik

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Leute vom Fach

Gestern abend war es mal wieder so weit. Ich hatte eines dieser einschneidenden Erlebnisse, welche die Sicht auf seine Umwelt und das Universum verändern.

Am Samstag hat sich mein Blitzgerät mit einem permanenten Rattern verabschiedet und harrt seitdem in einem Modus der Unbedienbarkeit. Das gute Stück wurde mir vor langer Zeit geschenkt (ist schon mindestens drei Kameras her). Von daher eigentlich nur der Lauf der Dinge, den gerade die kurzlebigen elektronischen Artikel der heutigen Zeit gehen.

Allerdings habe ich schon ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass es manchmal auch reicht, wenn man Gegenstände, vor allem Elektronikartikel, einfach mal ne Weile liegen lässt (oder wahlweise runterschmeißt).

Als mir gestern ein Arbeitskollege neckisch riet, dass Blitzgerät zu Reparaturzwecken einfach nochmal fallen zu lassen (das ist mir nämlich mit positiven Nebeneffekt schon passiert), hatte ich genau dies im Hinterkopf, als ich gestern abend vergeblich versuchte, mein Blitzgerät wieder in den normalen Betriebszustand zu versetzen.

Ich habe es allerdings nicht übers Herz gebracht, den betagten Kollegen einfach fallen zu lassen. Stattdessen gab’s ein paar kontrollierte Stöße auf den “Hinterkopf” und et voila – es geht wieder!

Selbiges konnte ich, wie schon erwähnt, bereits des öfteren beobachten.

Besagtes Blitzgerät hatte seinen ersten Ausfall Silvester 2008. Die Plaste am Blitzkopf sah etwas angeschmolzen aus, und das Display flackerte nur noch. Nach einigen enttäuschenden Wiederbelebungsversuchen wanderte es in die Ramschkiste. Ein letzter Test vor der endgültigen Entsorgung, und siehe da – nach ein paar Monaten in einer Kiste hat es sich offensichtlich wieder regeneriert.

Ein ähnliches Verhalten erlebte ich auch noch mit meinem Laptop, bzw. dessen Akku und Grafikkarte, einer Zimmerlampe und dem Funkaudiosystem.

Seitdem ich meine Elektronik besser verstehe, hat sie eine wesentlich höhere Lebenserwartung in unserem Haushalt, und ich geringere Ausgaben zwecks Neuanschaffung.

One thought on “Das geheime Leben unserer Elektronik

  1. Nachtrag 01. August 2013:

    Auch auf “niedere” Technik lässt sich dieses Verhalten anwenden. Vor ein paar Tagen hat unsere 9er SchuKo Steckerleiste den Geist aufgegeben.

    - Steckdose – check!
    - Geräte – check!
    - Steckerleiste – tot!

    Als ich gestern die Leiste zu letzten Tests aus dem endlosen Kabelgewirr hinter unserem Schreibtisch entflechten wollte, vielen mir zarte Lebenszeichen durch die Kontrollleuchte auf, welche ab und an mal aufflackerte.

    Ich habe gleich den Staubsauger geholt, und die Leiste von einer mehrjährig gereiften Staub- und Flusenschicht befreit. Das Flackern wurde stärker und heller, und es fügte sich auch noch ein akustisches Feedback dazu. Dieses Surren kannte ich! Ich höre es immer, wenn ich mit unserer elektronischen Fliegenklatsche lernresistente Motten aus der Küche entferne.

    Für weitere Säuberungsaktionen müsste ich die Steckerleiste wohl Aufschrauben. Das will ich dann doch nicht. Also beginne ich, die Leiste zu drehen und zu schütteln. Dabei schalte ich selbige immer wieder ein und aus. Flackern und Surren werden langlebiger. Nach 2 Minuten leuchtet die Kontrolllampe stabil und das Surren ist wieder weg.

    Die Aktion hatte was von lebensrettenden Maßnahmen. Bin auch mächtig stolz auf mich. Seitdem funktioniert die Steckerleiste auf jeden Fall wieder einwandfrei!

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